Die diesjährige LiM Konferenz 2023 war ein voller Erflog und auch für das IFSW eine hervorragende Bühne. In der viertägigen Veranstaltung sind Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt nach München gereist, um die neuesten Erkenntnisse rund um das Thema Lasermaterialbearbeitung zu teilen. Aufgeteilt in verschiedene Sessions wurden Makro-Themen wie Joining, Cutting oder Simulation, Mikro-Themen wie Oberflächenstrukturierung oder die Bearbeitung von Halbleitern und additive Verfahren wie LPBF oder Systementwicklung vorgestellt. Das IFSW konnte dabei mit beeindruckenden 17 Vorträgen glänzen, die in allen Themengebieten vertreten waren.
Macro
In den Makro-Sessions nahm das Thema Beam-Shaping eine große Rolle ein, verbunden mit der Frage, wie die neuen Technologien sinnvoll eingesetzt werden können. In einer interessanten Präsentation hat Eyal Schekel, CEO von Civan Lasers, die Technologie hinter dem Civan-Laser erläutert, die auf dem Prinzip des Coherent Beam Combining beruht. Damit kann der Laserstrahl innerhalb eines gewissen Feldes auf der Werkstückoberfläche frei positioniert werden. Zusätzlich kann die Position des Strahls innerhalb von Nanosekunden geändert werden. Die Nutzung dieser spannenden und komplexen Technologie für die Materialbearbeitung kann das IFSW mit einem Civan-Laser in den kommenden Jahren in den eigenen Hallen weiter erforschen.
Vom IFSW vertreten: Prof. Michalowski, Haas, Jarwitz, Michel, Reinheimer, Sawannia, Strohl, Traunecker, Wagner, Wahl, Zaiß
Micro
Die Micro-Sessions waren unter anderem verschiedenen Aspekten der Silizium-Bearbeitung gewidmet. Hierbei wurden Prozessstrategien für unterschiedliche Materialbearbeitungsverfahren vorgestellt. Ein weiteres zentrales Thema in vielen Vorträgen war die Anwendung von Laserpulsen, welche in mehrere Subpulse mit hoher Wiederholungsrate aufgeteilt sind, sogenannte GHz-Bursts. Auch unterschiedliche Bohrprozesse wurden ausführlich diskutiert. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Manuel Henn, der die Ergebnisse der Röntgendiagnostik von Bohrprozessen am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg präsentierte. Die gezeigten Videos bieten faszinierende Einblicke in die Entstehung von Mikrobohrungen, den Einfluss der Polarisationsrichtung auf den Bohrprozess sowie die Wechselwirkung zwischen der Laserstrahlung und dem Material.
Vom IFSW vertreten: Henn, Holder, Holland, Placzek
Additive Fertigung
In den Sessions zur additiven Fertigung wurden primär pulver- und drahtbasierte Auftragsprozesse behandelt. Der Fokus lag auf Materialeigenschaften, Bildverarbeitungstechniken und der Prozessregelung. In den Vorträgen wurden innovative Techniken und Forschungsarbeiten vorgestellt, die das Potenzial der additiven Fertigung verdeutlichen. Die Bedeutung des Verständnisses der Materialeigenschaften, einschließlich der Entwicklung von maßgeschneiderten Legierungen und Einfluss von Nanopartikeln im Pulver, wurde hervorgehoben.
Vom IFSW vertreten: Brinkmeier, Boley
Wir sind gespannt was in zwei Jahren vorgestellt wird.
Und wer nicht so lange warten möchte: Die Stuttgarter Laser Tage - SLT finden vom 4. bis 6. Juni 2024 statt, werden also neu 3 Tage dauern und die traditionell auf Einladung ausgewählten Vorträge werden um „contributed“ Beiträge erweitert werden. Der „call for papers“ wird in Kürze erfolgen.